Stellungnahme gegen Antisemitismus

Mai 21, 2021
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Stellungnahme des interreligiösen Arbeitskreises „Hand in Hand für den Frieden“ zu den antisemitischen Vorfällen vor der Synagoge in Gelsenkirchen

Als Arbeitskreis von Frauen unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund in Gladbeck, die seit fünf Jahren gemeinsam das interreligiöse Gebet organisieren und durchführen, sind wir zutiefst betroffen über die antisemitischen Vorfälle vor der Synagoge in Gelsenkirchen und verurteilen sie aufs Schärfste. Es gibt keine Rechtfertigung für verbale Übergriffe oder Gewalt! Wir sind solidarisch mit der Gemeinde und mit der Vorsitzenden und unserer Freundin Judith Neuwald-Tasbach, die in unserem Arbeitskreis ist. Im letzten Jahr hatten wir ein virtuelles interreligiöses Gebet auch in der Synagoge in Gelsenkirchen aufgenommen. Antisemitismus, Rassismus, aber auch eine zunehmende Islamfeindlichkeit haben in unseren Städten nichts zu suchen und sind nicht zu tolerieren. Bedrohungen und Beschimpfungen von Gläubigen und ihrer Gotteshäuser ebenfalls nicht! Indem man sich hier tausende von Kilometern entfernt vor Synagogen oder jüdische Einrichtungen stellt und selbst offen antisemitisch agiert, kann man sich nicht mit den Palästinensern solidarisieren. Was haben deutsche Synagogen mit Israel zu tun? Es ist uns aber schmerzlich bewusst, dass seit Jahrzehnten auf beiden Seiten Menschen unter dem Konflikt zwischen Israel und Palästina leiden und sterben. Gerade wenn sie zu Zeiten religiöser Feste ausbricht, nimmt es die Angehörigen der Religionen emotional mit. Aber so konträr die Positionen zwischen Israelis und Palästinensern auch sind, in einem sind sich die Gemäßigten beider Seiten einig: Der Konflikt wird nicht mit Gewalt gelöst werden. Da müssen nach Jahrzehnten endlich andere Wege gefunden werden! Wir bitten die politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen in der Region und aller Welt, die sich damit befassen, die Situation in Israel und Palästina zu befrieden, deeskalierend und versöhnlich zu wirken. Die gerechte Formel für den Frieden ist nach internationalem Recht das Existenzrecht beider Staaten anzuerkennen und alle Diplomatie dafür zu verwenden, das zu verwirklichen. Denn dieser Konfliktherd strahlt seit Jahrzehnten in die ganze Welt und belastet die Beziehungen der Menschen in der Region, darüber hinaus und das interreligiöse Miteinander.

Wir Frauen vom interreligiösen Arbeitskreis stehen für eine interreligiöse und interkulturelle Vielfalt und machen uns hier vor Ort gemeinsam stark für den Frieden in unserer Stadt und der Welt und hoffen, dass wir in diesem Jahr wieder Ende August unser Friedensgebet vor der Propsteikirche St. Lamberti durchführen können.

Hand in Hand für den Frieden

  • Elisabeth Gieseler
  • Müzeyyen Dreessen
  • Yasemin Onat
  • Esther Montzka
  • Gisela Surau
  • Dounia Feddahi-Kaddouri
  • Christa Schniering
  • Fatma Ergün
  • Mechtild Krumscheid
  • Monika Reifenstein
  • Birgit Krenz-Kaynak
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