Muslime in Deutschland 2020

Juni 8, 2021
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Rheinisches Bildungsinstitut Düsseldorf
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Die Integration von Neuzugewanderten ist im Einwanderungs-Deutschland ein Dauerthema und wird es auch immer bleiben, weil die Integration bekanntlich ein Prozess ist, der nie zum Abschluss kommt. Die größten Integrationsschwierigkeiten haben Menschen, die aus einem ganz fremden Kulturkreis stammen. Um es beim Namen zu nennen, es handelt sich um Menschen, die aus einem muslimisch geprägten Land stammen.

Alle paar Jahre veröffentlicht das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Studie Namens „Muslimisches Leben in Deutschland“, die im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz durchgeführt wird. Hier einige Eckdaten und Befunde der Studie:

In Deutschland leben zwischen 5,3 bis 5,6 Millionen Menschen muslimischen Glaubens, was einem Anteil von 6,3 % bis 6,7 % an der Gesamtbevölkerung ausmacht. Zwischen den Jahren 2015 und 2019 ist ihre Anzahl um 0,9 Millionen gestiegen, was einer Steigerung um 1 % an der Gesamtbevölkerung entspricht. Bei der muslimischen Bevölkerung handelt es sich um eine sehr junge Gruppe, nur 5% sind älter als 64 Jahre. Der Anteil der über 64-Jährigen bei der Gesamt-bevölkerung beträgt 21 %, mehr als viermal so hoch im Vergleich zur muslimischen Gruppe. Auch das häusliche Zusammenleben weist Unterschiede auf. Personen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern leben fast doppelt so häufig in einem Haushalt mit Kindern (46% zu 24%), wobei die demografische Struktur der Gesamtbevölkerung auch eine Rolle spielt.

Nahezu die Hälfte besitzt den deutschen Pass (47%). Den größten Anteil bilden dabei die Türkeistämmigen, was zum einen auf die lange Aufenthaltsdauer der ersten Generation mit 32,1 Jahren zurückzuführen ist, 6,4 Jahre bei Menschen aus dem Nahen Osten, und der besonderen Einwanderungsgeschichte mit der Türkei.

Ein weiterer Schwerpunkt der Studie ist die Religiosität. Unabhängig von der Religionszugehörigkeit geben 82% an stark oder eher gläubig zu sein. Nordafrikanische Muslime sind am gläubigsten (94%), gefolgt von Türkeistämmigen (79%) und den Muslimen aus dem Balkan mit 75%. Beim Thema Kopftuch gibt es einen bemerkenswerten Befund der Studie. Weniger als jede dritte Muslimin trägt zwar das Kopftuch, aber gleichzeitig befürchten 35% einen Nachteil durch das Tragen des Kopftuchs. Das lässt den Schluss zu, dass in einer weniger diskriminierenden Gesellschaft das Tragen des Kopftuchs steigen würde.

Die Bildungssituation scheint weiterhin ein Problemfeld zu bleiben. Bei den Deutschsprachkenntnissen gilt, je länger der Aufenthalt in Deutschland desto besser das Sprachniveau, so zumindest die Selbsteinschätzung der Befragten. Was die Themen Berufsausbildung und Studium angeht sei hier aus der Zusammenfassung der Studie zitiert: „Unabhängig von der Religionszugehörigkeit haben sie deutlich seltener eine Berufsausbildung oder ein Studium in Deutschland absolviert als Personen ohne Migrationshinter-grund (59% zu 9%).“ „Während der Anteil der Erwerbstätigen in der Altersgruppe der 16- bis 64-Jährigen bei Personen mit Migrationshintergrund aus muslimisch geprägten Herkunftsländern 53% beträgt, sind es bei Personen ohne Migrationshintergrund 72%.“

Es ist festzuhalten, das mehr Anstrengungen erforderlich sind, um das Bildungsniveau der Muslime zu steigern, damit die Integration in die deutsche Gesellschaft besser gelingen kann. Hier sind sowohl staatliche Institutionen als auch zivilgesellschaftliche Initiativen gefragt und gefordert.

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