Die Bedrohung durch Amokläufe und Gewaltkriminalität in Europa ist in den letzten Jahren gestiegen und hat die innere Sicherheitslage auch in Deutschland verändert. Für mehr Sicherheit wird die nordrhein-westfälische Polizei jetzt mit kugelsicheren Spezialhelmen ausgestattet.
Genauer gesagt handelt es sich bei der neuen Schutzausrüstung um einen 3,32 Kilogramm schweren Hybriden mit Splitterschutzvisier, der aus Titan und Aramidfasern besteht. Die ersten von insgesamt 5.000 ballistischen Schutzhelme hat der NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag im Polizeibekleidungscenter in Köln ausgegeben. Bis Ende des Jahres sollen alle Streifenwagen der Polizei Nordrhein-Westfalen mit den Titan-Aramid-Helmen ausgestattet sein. Für die ballistischen Schutzhelme sind rund 18 Millionen Euro eingeplant.
„Wir investieren nicht nur in das Personal der Polizei, sondern auch in deren Ausrüstung. Der Schutz unserer Polizisten hat für mich höchste Priorität. Der ballistische Helm ist ein weiterer Baustein für mehr Sicherheit im täglichen Dienst“, erklärte Minister Reul.
Der neue Spezialhelm aus Titan und Aramidfasern nimmt die Energie des Projektils in einer Weise auf, die nur zu einer geringen Verformung führt. Hiermit soll der beste Schutz gegen die beim Stoppen übertragene Restenergie von Geschossen gewährleistet sein.
„In Zeiten des Terrors sind diese hochmodernen Helme ein Muss, damit auch der Kopf als mögliche Zielscheibe vor Schüssen geschützt ist. Denn nur wenn die Polizei im Ernstfall handlungsfähig bleibt, kann sie die Menschen auch schützen“, sagte Reul.
Die Ausrüstung der entsprechenden Schutzklasse wird von Spezialeinheiten wie SEK und GSG 9 schon seit vielen Jahren getragen. Im Jahr 2011 hat Baden-Württemberg als erstes Bundesland ballistische Schutzhelme für seine Streifenpolizisten beschafft.