LONDON. Wikileaks-Gründer Julian Assange ist in London festgenommen worden. Auf der Grundlage eines Haftbefehls aus dem Jahr 2012 trat die britische Polizei am Donnerstag in die ecuadorianische Botschaft in London ein, wie die russische Nachrichtenagentur „Rutply“ zuerst berichtete und die örtliche Polizei später bestätigte.
Zuvor gab Lenín Moreno, Präsident von Ecuador, über eine Videobotschaft bekannt, dass Ecuador Julian Assanges Asyl aufhebt. Die britische Regierung habe Moreno schriftlich zugesichert, Assange nicht an ein Land auszulierfen, wo ihm Folter oder die Todesstrafe droht.
Ecuador retira asilo a Julian Assange por violar reiteradamente convenciones internacionales y protocolo de convivencia #EcuadorSoberano pic.twitter.com/213BWn4De1
— Comunicación Ecuador (@ComunicacionEc) April 11, 2019
Auch Reporter ohne Grenzen (ROG) forderte die britischen Behörden auf, den „Prinzipien von Meinungs- und Pressefreiheit einschließlich des journalistischen Quellenschutzes Vorrang zu geben.“ Eine Auslieferung von Julian Assange an die USA „wäre reine Bestrafung und ein gefährlicher Präzedenzfall für Journalistinnen und Journalisten, für Whistleblower und andere journalistische Quellen“, so die ROG in einer Mitteilung.
2012 hatte die damalige Regierung Ecuadors Assange Asyl gewährt.