DÜSSELDORF. In diesem Winter hat das nordrhein-westfälische Sozialministerium erstmalig 100.000 Euro für Kältehilfen für wohnungslose Menschen zur Verfügung gestellt. Die freien Träger der Wohnungslosenhilfe können damit beispielsweise Schlafsäcke, Isomatten oder Decken beschaffen und diese an Menschen verteilen, die auf der Straße leben.
„In der kalten Jahreszeit sind Menschen, die auf der Straße leben, besonders gefährdet. Sie riskieren Verschlechterungen ihres oft ohnehin angegriffenen Gesundheitszustandes, schlimme Erfrierungen oder sogar ihr Leben“, erklärte Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU). Ihnen müsse unkompliziert geholfen werden, damit sie nicht erfrieren.
Niemand müsse in Deutschland unter freiem Himmel leben, so Laumann weiter. Viele Kommunen stellten im Winter zusätzliche Notschlafplätze zur Verfügung. Dabei werden sie intensiv von Trägern der freien Wohlfahrtspflege unterstützt. „Dennoch dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass manche wohnungslose Menschen diese Angebote nicht annehmen“, sagte der Minister.
Nach Angaben des Ministeriums haben etwa 40 freie Träger der Wohnungslosenhilfe aus allen Teilen Nordrhein-Westfalens haben Mittel für Kältehilfen beantragt und in einem unbürokratischen Verfahren bewilligt bekommen.
Zuständig für die Unterbringung von wohnungslosen Menschen sind die Kommunen und Kreise. Nordrhein-Westfalen unterstützt diese als bislang einziges Bundesland bereits seit 1996 mit einem Aktionsprogramm gegen Wohnungslosigkeit. Dafür stehen jährlich 1 Million Euro zur Verfügung. 2018 wurden erstmals zusätzliche Landesmittel in Höhe von 750.000 Euro für die gesundheitliche Versorgung wohnungsloser Menschen und 100.000 Euro für Kältehilfen zur Verfügung gestellt.