Der vor 13 Jahren vom Europäischen Parlament ins Leben gerufene Filmpreis wird ab 2021 auch mit Stimmen der Zuschauer ausgewählt. Das Ziel des neuen Auswahlverfahrens sei der Vertrieb europäischer Filme zu fördern und mehr europäische Filme einem noch größeren Publikum näher zu bringen, so das Europäische Parlament. Um dem Preis einen neuen Glanz zu verleihen, votieren zukünftig nicht nur die Europaabgeordneten für die Auswahl, sondern auch die Zuschauer dürfen sich an der Abstimmung des Gewinnerfilms beteiligen (je 50 % der Stimmen).
Während der Filmpreis weiterhin an europäische Koproduktionen verliehen wird, die sich mit aktuellen politischen und sozialen Frage befassen, soll der Preises ab sofort “LUX-der europäische Publikumsfilmpreis„ heißen.Der neue Name soll darüber hinaus die Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission, European Film Academy und den Europa Cinemas widerspiegeln. Für die Vorsitzende des Kulturausschusses Sabine Verheyen ist die Botschaft des LUX-Filmpreises das kulturelle Engagement des Europäischen Parlaments. Bei der Vorstellung des neuen Filmpreises im Rahmen der 77. Internationalen Filmfestspiele von Venedig sagte sie, dass man den LUX-Preis mehr und mehr Europäern nahe bringen wolle.
Parlamentspräsident David Sassoli unterstricht die Einzigartigkeit des Filmpreises des Europäischen Parlaments und versteht ihn auch als Unterstützung für die Arbeit von Künstlern in der Corona-Krise. „Wir sind stolz darauf, das einzige Parlament der Welt zu sein, das einen Filmpreis verleiht“, so Parlamentspräsident David Sassoli in seiner Videobotschaft auf den Filmfestspielen in Venedig. Der neue Preis sei ein Schritt nach vorn, um europäische Produktionen zu fördern und die Arbeit von Künstlern zu unterstützen, die von der Corona-Krise schwer getroffen wurden. Ähnlich wie Sassoli hob auch die für Kultur zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel die Bedeutung des LUX-Preises für die Vielfalt der europäischen Filmbrache hervor.
Um Regisseuren, Produzenten und Zuschauer einen Überblick über das neue Auswahlverfahren und die Preisverleihung zu geben, veröffentlichte das Parlament zudem einen Ablaufplan, der ausführlich über die Abstimmung, Branding, Partner und Zeitplan des neuen LUX-Preises informiert. Nachdemein Auswahlgremium aus Kinofachleuten die nominierten Filme ausgewählt hat, sollen diese Filme in allen 24 EU-Amtssprachen untertitelt werden. Nach der Bekanntgabe der drei nominierten Filme auf den European Film Awards (EFA) im Dezember haben die Europäer die Möglichkeitdie nominierten Filme vom Dezember 2020 bis zum April 2021 bei Vorführungen oder online zu sehen. Mit einem Anteil von jeweils 50 % der Stimmen können schließlich Publikum und Europaabgeordneten den Gewinner online wählen. Während der Gewinner im Rahmen der Preisverleihung im Europäischen Parlament am 28. April 2021verkündet wird, soll die feierliche Preisverleihung nach wie vor in Anwesenheit von Regisseuren und Schauspielern im Plenarsaal des Europäischen Parlaments stattfinden.
Der Filmpreis des Europäischen Parlaments gilt als eine wichtige Trophäe für die politischen Filme im europäischen Raum. Insgesamt wurden bisher 130 Filme für diesen Preis nominiert.
Quelle: Das Europäische Parlament_https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/eu-affairs/20200903STO86309/lux-filmpreis-publikum-und-europaabgeordnete-wahlen-den-gewinner