BERLIN. Messerattacken würden „weiterhin in hoher Zahl“ verübt. Deshalb soll es bald ein verschärftes Messerverbot geben, wonach das Mitführen von Klingen in Einkaufszentren, an Bahnhöfen, Haltestellen und bei Großveranstaltungen verboten werden kann. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, das dem Bundesrat vorliegt, wie die Saarbrücker Zeitung berichtet.
In dem Antrag der SPD-geführten Bundesländer Bremen und Niedersachsen heiße es weiter, dass Messer „besonders gefährlich sind und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung beeinträchtigen.“
Konkret sieht der Entwurf vor, dass Waffenverbotszonen auch auf Orte ausgeweitet werden sollen, „an denen sich besonders viele Menschen aufhalten.“ Die Verschärfung sieht darüber hinaus vor, dass feststehende Messer mit einer Klingenlänge von mehr als 6 Zentimetern nicht mehr in der Öffentlichkeit mitgeführt werden dürfen – bislang sind maximal 12 Zentimeter erlaubt. Der Umgang mit Springmessern soll unabhängig von der Klingenlänge komplett verboten werden.
Jedoch sehen Messerliebhaber den Gesetzentwurf kritisch und fordern eher die Untersuchung sozialer Ursachen von Messerattacken. Laut Entwurfsgegner bringe es nichts, wenn bisher ignorierte Verbote weiter verschärft werden.