BERLIN. Über 370.000 Menschen haben sich beim Bundesamt für Justiz ins Klageregister eingetragen. Damit schließen sich immer mehr VW-Kunden der Musterfeststellungsklage gegen Volkswagen (VW) an. „Wir nähern uns der Marke 400 000. sagte Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Die Wut auf VW sei riesengroß und man erwarte eine „noch erhebliche“ Steigerung der Zahl, so Müller. Der Prozess werde wahrscheinlich nicht vor dem Frühjahr beginnen. Daher haben geschädigte Kunden bis zum ersten Tag vor der mündlichen Verhandlung Zeit, sich anzuschließen. Der vzbv hat die Musterfeststellungsklage übernommen.
Im Interview forderte Müller von VW eine „signifikante Entschädigung“. Komme es nicht zum Vergleich, würden letztlich alle Kunden individuell die Höhe des Schadensersatzes einklagen, wovor er VW warnte. Laut Müller wäre das für die Geschädigten „ein Elfmeter ohne Torwart“.
2015 wurde die Manipulation von Abgaswerten bei einer Reihe von VW-Autos und Fahrzeugen anderer deutscher Hersteller bekannt. Um die Rechte einzelner Verbraucher gegenüber großen Konzernen zu stärken, führte das Bundesministerium für Verbraucherschutz die Musterfeststellungsklage im November 2018 in das deutsche Recht ein.