ESSEN. Hacker haben massenhaft Dokumente und persönliche Daten von Hunderten deutschen Politikern, Prominenten und Journalisten im Internet veröffentlicht. Nun warnt die Freie Ärzteschaft (FÄ) vor Angriffen auf sensible Gesundheitsdaten von Millionen Bundesbürgern.
Wie angekündigt will die Bundesregierung den Datenklau aufklären. Dem Bundesvorsitzenden des ärztlichen Berufsverbandes FÄ, Wieland Dietrich, reicht das nicht. Deshalb forderte er ein generelles Umdenken beim Umgang mit hochsensiblen medizinischen Daten. Die Patientendaten dürften seiner Meinung nach weder zentral gespeichert noch per Handy-App verwaltet werden. Außerdem forderte Dietrich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf, den „digitalen Datenwahn im Gesundheitswesen zu stoppen und sich um den Schutz medizinischer Daten zu kümmern“.
Ebenfalls beklagte der FÄ- Bundesvorsitzende die große Aufregung und Aufmerksamkeit bei Datendiebstahl von Politikern und Prominenten, während Gesundheitsdaten von Bundesbürgern täglich bedroht seien.
In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Cyberangriffe auf Regierungsinstitutionen, etwa 2015 auf den Bundestag oder 2010 auf einige Bundesministerien und das Kanzleramt. Weltweit sorgten zudem mehrfache Datendiebstähle im Gesundheitswesen für Aufsehen, etwa in Australien, England, USA, Dänemark und Norwegen.