Mit fast 3000 Todesfällen pro Tag war COVID-19 die wichtigste Todesursache letzte Woche in der EU. Dies teilte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, anlässlich ihrer Rede auf der Plenartagung des Europäischen Parlaments zu den Vorbereitungen des Europäischen Rates am 10. und 11. Dezember 2020 mit.
Mit Hinblick auf die Forderungen der Gastronomie, den Beschränkungen ein Ende zu setzen, warnte die Präsidentin der Europäischen Kommission vor den schwerwiegenden Folgen einer vorschnellen Lockerung der geltenden Corona-Maßnahmen. Von der Leyen zufolge stünden die Krankenhäuser nach wie vor unter Druck und in einigen Regionen sein die Intensivstationen überlastet. “Ich weiß, dass Ladenbesitzer, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Lokalen und Restaurants den Beschränkungen ein Ende setzen wollen. Aber wir müssen aus dem Sommer lernen und dürfen nicht dieselben Fehler begehen. Eine vorschnelle und zu weitreichende Lockerung birgt das Risiko einer dritten Welle nach Weihnachten”, so von der Leyen.
Obwohl die Präsidentin für “ein stilleres Weihnachten” plädierte und diesbezüglich von “einer Frage der Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten” sprach, verkündete sie zugleich auch “gute Nachrichten”. Die Europäische Kommission habe inzwischen Verträge mit sechs Unternehmen abgeschlossen, so dass “die ersten europäischen Bürgerinnen und Bürger bereits vor Ende Dezember geimpft werden könnten”. Es gebe also “Licht am Ende des Tunnels”.
Trotz der “guten Nachrichten” vom Impfstoff unterstrich Ursula von der Leyen auch diesbezügliche Herausforderungen. “Impfstoffe zu haben ist wichtig, aber es kommt vor allem darauf an, dass die Impfungen auch stattfinden können”, so von der Leyen weiter. Die Mitgliedstaaten müssten sich jetzt vorbereiten und “die Logistik für den möglichen Einsatz von Hunderten Millionen Impf-Dosen aufbauen”. Als weitere Vorbereitungen nannte von der Leyen vor allem “Millionen von Spritzen, die Kühlkette, die Organisation der Impfzentren sowie die Schulung des Personals”.