Kampf ums Überleben: Obdachlos in Düsseldorf

Januar 18, 2024
Bild: Taufiq Klinkenborg

Schnee, Glätte und Kälte sind lebensgefährlich für Obdachlose. So hilft ein Verein in Düsseldorf. Auch Privatpersonen können helfen. 

Tagsüber Gefrierpunkt nachts Minusgrade – es ist kalt in NRW. Menschen ohne festen Wohnsitz, die auf der Straße leben, brauchen im Winter besonders dringend einen warmen Schlafplatz. Besonders diejenigen, die bei jedem Wetter, auch im frostigen Winter auf der Straße schlafen, bereiten den Ehrenamtlichen Sorgen.

Diese Unterstützung gibt es für Wohnungslose in Düsseldorf

Der Gutenachtbus ist ganzjährig in der Düsseldorfer Innenstadt unterwegs. Kaffee, warme Suppen, Schlafsäcke, Isomatten, Hundefutter, Kleidung und Gespräche auf Augenhöhe bietet der Gutenachtbus unter der Woche an. 

130 Menschen kommen an gut besuchten Tagen zu den Anlaufstellen des Gutenachtbusses im Bahnhofsviertel und am Kay-und-Lore-Lorentz-Platz. Wie viele Obdachlose es insgesamt in Düsseldorf gibt, ist unbekannt. Die Ehrenamtlichen des Gutenachtbusses rechneten mit 260 Menschen im letzten Jahr. 

Daher ist es wichtig, dass auch Passantinnen die Augen auf halten und gegebenenfalls Wohnungslose ansprechen, wachrütteln oder den Krankenwagen rufen, wenn sie merken, dass ein wohnungsloser Mensch mit der Kälte kämpft. 

„Wir decken einen Großteil der Obdachlosen in Düsseldorf ab“

Daniel Stumpe, Verantwortlicher des Gutenachtbusses sagte gegenüber den Medien: „Im Sommer wird unser Angebot gut genutzt, wir decken einen Großteil der Obdachlosen in Düsseldorf ab“. Jetzt in der kalten Jahreszeit sagt er, dass es für die Obdachlosen um das Überleben geht. 

Gerade in der kalten Jahreszeit sind die Ehrenamtlichen stark gefragt. Wenn die Temperaturen sinken ist das Gutenachtbus-Team in Alarmbereitschaft. Sie prüfen schlafende Wohnungslose auf Vitalzeichen und verweisen auf Notunterkünfte. Solche Notschlafstellen werden von der Diakonie in Düsseldorf angeboten, sowie von den Franzfreunden. 

„Uns machen jedoch vor allem diejenigen Sorgen, die die Notschlafstellen meiden und jede Nacht auf der Straße schlafen“, sagt Daniel Stumpe gegenüber einer Zeitung.

So können Privatpersonen helfen

Wer helfen möchte, kann den Gutenachtbus mit einer Spende unterstützen. Der Verein finanziert seine ehrenamtliche Tätigkeit ausschließlich über private Spenden oder Fördergelder. Sachspenden werden in der Schirmerstraße 27 angenommen. Abgabezeiten sind Montag bis Freitag von 10.00-11.00 Uhr sowie Mittwoch von 16.00-17.00 Uhr. 

Das ist die aktuelle Bedarfsliste des Gutenachtbusses

Allgemein ist Bedarf da an Decken aus Wolle oder Fleece, Isomatten, Schlafsäcken, vollständigen Zelten und ungeöffneten Süßigkeiten ohne Alkohol. 

Für Herren ist der aktuelle Bedarf: Pullover und Hoodies, T-Shirts, Hosen (dunkel), Jogginghosen, sowie Winterschuhe und Sneaker in den Größen 41-46.

Frauen brauchen aktuell: Leggings (bitte keine Strumpfhosen), Jeans in XL oder größer, Pullover und Sweatshirts ab XL und größer. 

Auch Hygieneartikel werden dringend gebraucht: Zahnpasta, Zahnbürsten (einzeln), unisex Duschgel, unisex Deo, Rasierer und Rasierschaum. 

Die Bedarfsliste wird häufig aktualisiert, weil der Verein nur eine begrenzte Lagerkapazität hat. Daher lohnt sich ein Blick auf die Website www.gutenachtbus.org für weitere Informationen. 

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