Humanitäre Hilfe der EU für die Rohingya-Flüchtlinge

Februar 24, 2021

Die Europäische Kommission hat eine humanitäre Hilfe in Höhe von 39 Mio. € für die Gemeinschaften in Bangladesch und Myanmar angekündigt. Vor dem Hintergrund der akuten Rohingya-Flüchtlingskrise wolle die EU „den Bedürfnissen vertriebener und von Konflikten betroffener Menschen gerecht werden“, hieß es in der Bekanntgabe der humanitären Hilfe.

Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement weist insbesondere auf die gravierende Lage der humanitären Krise in Folge des militärischen Coups in Myanmar, die wegen der COVID-19-Pandemie ohnehin sehr schwierig war. „Der neuerliche Sturz der rechtmäßigen Regierung durch die Militärs in Myanmar droht die bereits gravierende humanitäre Krise, mit der sich Vertriebene und von Konflikten betroffene Bevölkerungsgruppen bereits konfrontiert sehen, zu verschlimmern. Die EU wird den bedürftigsten Bevölkerungsgruppen auch weiterhin direkt umfassende humanitäre Hilfe leisten. In Bangladesch verschärft die COVID-19-Krise die ohnehin schwierigen Bedingungen, unter denen fast eine Million in Lagern untergebrachte Rohingya-Flüchtlinge und ihre Aufnahmegemeinschaften zu leiden haben“, so Lenarčič.

Der Kommission zufolge erhalten Humanitäre Partner der EU in Bangladesch und Myanmar nun weitere 24,5 Mio. € bzw. 11,5 Mio. €, um auf den wichtigsten Bedarf an humanitärer Hilfe und Katastrophenvorsorge zu reagieren. „Weitere 3 Mio. € würden bereitgestellt, um den lebenswichtigen Schutzbedarf staatenloser Rohingya in anderen Ländern der Region zu decken“. 

Wegen des Konflikts in Myanmar sind den EU-Angaben zufolge mehr als 336 000 Menschen Binnenvertriebene, von denen die große Mehrheit als Langzeitvertriebene in den Bundesstaaten Rakhine, Kachin, Kayin und Shan leben. „Schätzungsweise 600 000 Rohingya verbleiben im Bundesstaat Rakhine, von denen rund 126 000 in Lagern, die 2012 eingerichtet wurden, oder unter lagerähnlichen Bedingungen leben und sich somit noch immer nicht frei bewegen können“.

Seit Jahrzehnten bietet Bangladesch Rohingya-Flüchtlingen aus Myanmar einen Zufluchtsort. Nach Schätzungen der EU mussten weitere 740 000 Rohingya-Flüchtlinge in Folge des brutalen Vorgehens der Militärs im August 2017 nach Bangladesch fliehen. Im Jahr 2020 stellte die EU Myanmar humanitäre Hilfe in Höhe von 19 Mio. € bereit. 

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