BERLIN. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (GStGB) hat Bund und Länder zu mehr Einsatz für die gesunde Ernährung von Kindern und Jugendlichen aufgefordert. „Mit zeitlich befristeten Geldgeschenken, wie die Bundesregierung sie zum Beispiel in ihrem Gute-Kita-Gesetz vorsieht, schafft man keine dauerhafte Qualität“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Gutes Essen gebe es nicht zum Nulltarif, unterstrich Landsberg mit Blick auf den Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums, wonach bewusste Ernährung für die Bundesbürger immer wichtiger wird. Landsberg wies darauf hin, dass Kindertageseinrichtungen neben den Elternhäusern die wichtigsten „Trainingsstätten“ für eine ausgewogene, gesundheitsförderliche Ernährung seien. Gemeinsame Mahlzeiten in den Familien würden immer seltener, da Kinder und Erwachsene oft unterschiedliche Tagesstrukturen hätten.
Auch die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die sich zu wenig bewegen und ungesund ernähren, nehme deutlich zu. „Das ist für die persönliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes problematisch, wird aber auch zunehmend zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem“, warnte der Hauptgeschäftsführer.
Er kritisierte scharf, dass sieben von sechzehn Ländern die vom Bund für den Kita-Ausbau zugesagten Bundesmittel auch zur Finanzierung von Mittagessen verwenden wollten. Laut Landsberg wären dann nennenswerte Effekte zur Qualitätsverbesserung in Kindertagesstätten kaum mehr zu erwarten.