KÖLN. In der bevorstehenden Tarifrunde im Öffentlichen Dienst drohen Streiks in Steuerverwaltungen und Finanzämtern. „Ich kann mir vorstellen, dass sich viele Menschen darüber freuen, wenn sie mal ein paar Wochen keinen Steuerbescheid erhalten“, sagte Ulrich Silberbach, Chef des Deutschen Beamtenbunds (DBB), im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Finanzminister dürften sich ärgern, weil ihre Einnahmeseite dann brachläge. „Für die Öffentlichkeit ist das unsensibel, für die Politik hochsensibel. Wir würden an den entscheidenden Stellen Nadelstiche setzen“, sagte der Gewerkschaftschef. Er hält den Arbeitskampf trotz des Streikverbots der Beamten für effizient, weil in den Rechenzentren viele streikbereite Angestellte arbeiteten. Am 21. Januar beginnt die erste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder in Berlin.
Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Gehalt für 3,3 Millionen Beschäftigte.