Sparen mit dem Kindergeld

Oktober 31, 2024

Wer abwartet, profitiert von dem weiteren Kursanstieg. Wer Teilverkäufe tätigt, nutzt die steuerlichen Vorteile. Welche von beiden Strategien ist empfehlenswert?

Kindersparpläne sind eine sinnvolle Investition in die Zukunft, etwa um den Führerschein oder das Studium zu finanzieren. Über die Jahre kommt ein beachtlicher Betrag zustande und das freut die dann erwachsenen Kinder genauso, wie ihre Eltern. 

Der beste Sparplan ist ein ETF-Sparplan, der auf einen oder mehrere Aktienindizes breit gestreut ist. Auf lange Sicht bringt ein breit gestreutes Aktienportfolio höhere Renditen. Auch höhere Renditen als Zinspapiere und ein gemischtes Portfolio. 

Langfristig besparte Aktiendepots weisen nach ca. 10 Jahren ein beträchtliches Plus auf. Auch Börsenkrisen konnten daran in Vergangenheit nichts ändern. 

Schon ab 50€ oder 100€ ist ein solider Sparplan möglich

Viele investieren das ganze Kindergeld in Höhe von 250€. Aber schon ab 50€ oder 100€ monatlich ist ein solider Sparplan für die Liebsten möglich. 

Wenn 50€ monatlich auf ein Sparbuch eingezahlt werden, beispielsweise über 25 Jahre, dann kommen bei einem standardmäßigen Zinssatz von 0,1% 15.189€ zusammen. Wenn 50€ monatlich investiert werden in einen fondsgebundenen ETF mit 6% Rendite, dann hat das Kind nach 25 Jahren 30.524€ zur Verfügung.

Dieselbe Rechnung mit 100€: Wenn monatlich 100€ auf ein Sparbuch angelegt werden mit standardmäßigen Zinsen in Höhe von 0,1%, dann stehen dem Kind nach 25 Jahren 30.379€ zur Verfügung. Wenn aber die 100€ monatlich in einen fondsgebundenen ETF investiert werden mit 6% Rendite, dann stehen dem Kind nach 25 Jahren 62.521€ zur Verfügung. 

Sollte das Depot auf den Namen der Eltern laufen? Oder auf den Namen des Kindes?

Wenn der Sparplan im Depot der Eltern verbleibt, dann gibt es keine steuerlichen Vorteile, da das Geld dann immer noch das Eigentum der Eltern ist. Die Eltern können frei über das Geld verfügen. 

Anders sieht es aus, wenn ein spezielles Kinderdepot eröffnet wird und dort ein Sparplan eingerichtet wird. Dann können die Eltern das Geld, welches im Kinderdepot angespart wird in einem engen Rahmen und ausschließlich für das Kind nutzen. 

Mit dem 18. Geburtstag gehört das Geld aus dem Kinderdepot offiziell dem Kind und es kann frei darüber verfügen. Zugegeben, das ist auch ein Stück weit Kontrollverlust für die Eltern. Die Frage ist hier nämlich, ob die Eltern die Verfügungsgewalt behalten möchten oder ob sie die steuerlichen Vorteile wichtiger finden. Hier liegt das große Aber: Ein Kinderdepot hat deutliche steuerliche Vorteile. 

Vorteile des Kinderdepots

Zu den Vorteilen des Kinderdepots gehört zweifellos, dass das Kind über einen eigenen Sparerfreibetrag von derzeit 1.000€ pro Jahr verfügt. Zusätzlich können die Eltern eine Nichtveranlagungsbescheinigung hinterlegen. 

Mit einer Nichtveranlagungsbescheinigung wird neben dem Sparerfreibetrag der Grundfreibetrag von 11.604€ angewendet. Zusätzlich wird ein Sonderausgaben-Pauschbetrag von 36€ angewendet. 

Das bedeutet, dass das Kind jedes Jahr Kapitalfreibeträge in Höhe von 12.640€ steuerfrei vereinnahmen kann. 

Ist es möglich, durch aktives Kaufen und Verkaufen den Freibetrag noch besser auszuschöpfen?

Die erste Methode ist die Buy-and-Hold-Strategie. Dabei entscheidet sich die Anlegerin für ein thesaurierendes ETF. Die Erträge werden nicht ausgezahlt, sondern innerhalb des Fonds erneut investiert. Das führt dazu, dass der Anteilspreis des ETFs steigt. Somit wächst das Investment langfristig. 

Die zweite Methode ist der Komplettverkauf des Depots, sobald Zuwachs verzeichnet wird, um den gesamten Gewinn zu erzielen. Auf diese Weise wird der Freibetrag in Höhe von 12.640€ voll ausgeschöpft. Der Gewinn wird dann vollständig reinvestiert. 

Durch den Komplettverkauf der Wertpapiere fallen deutlich weniger Steuern an. Das führt dazu, dass die Differenz der beiden Methoden bei ca. 13% liegt. Wer die Wertpapiere verkauft und den Gewinn vollständig reinvestiert, hat am Ende 13% mehr Gewinn. 

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