Im Bewusstsein der Notwendigkeit, sich zunehmendem Rechtsextremismus, Antisemitismus, Rassismus und ansteigender Islamfeindlichkeit entgegenzusetzen, hat sich eine Gruppe von Institutionen und Initiativen in Gladbeck zusammengeschlossen und ein Friedenskonzert mit der Gruppe AVRAM am 7. Dezember, 19.00 Uhr, in der Propsteikirche Lamberti organisiert. Veranstalter sind die Propsteipfarrei Lamberti, das Internationale Mädchenzentrum, die jüdische Gemeinde Gelsenkirchen, die Interkulturelle Frauengruppe, die Evangelische Kirche und der Arbeitskreis „Hand in Hand für Frieden“. Der Name des Ensembles geht auf Abraham zurück, den Urvater dreier Weltreligionen. Die interkulturelle Formation virtuoser Musiker widmet ihr Zusammenspiel dem Frieden und setzt sich für eine Welt des toleranten Miteinanders der Kulturen ein. Als künstlerische Leiterin erscheint die persisch – deutsche Sängerin Schirin Partowi, die nach einer Ausbildung an der Folkwang Musikhochschule in vielen bekannten Konzerthäusern Europas, in Israel und Ägypten als Altistin des klassischen Repertoires aufgetreten ist. Das Ensemble entwickelt eine bewegende Musik der Begegnung und Verschmelzung von jüdischer, christlicher und islamischer Tradition, bis hin zu ganz neuen Klängen, die AVRAMs unverkennbaren Stil geprägt haben. Alte und neue Texte der Mystik, Philosophie und Theologie aus Ost und West bilden den roten Faden für die fantasievolle, pulsierende Welt von AVRAM.
Frauen aus dem Arbeitskreis, die jedes Jahr vor der Propsteikirche das Friedensgebet vorbereiten, werden Texte aus den Religionen vortragen.
„Aufgrund der aktuellen Entwicklung in unserem Land, die ihr erschreckendes Gesicht z.B. in Halle mit dem Anschlag auf eine Synagoge mit zwei Mordopfern gezeigt hat, kommt dem Friedenskonzert eine besondere Bedeutung zu. Die Nachrichten über den zunehmenden Rechtsextremismus überschlagen sich täglich. Die Weltnachrichten sind leider auch nicht besser und geprägt von Populismus, Spaltungsbestrebungen und Kriegstreiberei. Wir sind immer wieder erschreckt und entsetzt über diese menschenverachtenden Haltungen und Handlungen. Vielfalt ist Bereicherung! Zusammenleben in Vielfalt braucht sicherlich auch Regeln und den kritischen Diskurs, aber Vielfalt darf nicht erstickt werden von einer menschenverachtenden und unsere demokratischen Werte aushöhlenden Ideologie, die sogar vor Gewalt nicht zurückschreckt. Umso wichtiger ist es immer wieder, neben dem Einsatz für die demokratischen Werte, Zeichen und Signale des Friedens und der Vernunft zu senden“, sagen die Organisatoren und laden alle interessierten Menschen zu dem Friedenskonzert ein. Finanziell getragen wird das Konzert von der Martin Luther Stiftung Ruhr. Der Eintritt ist deshalb kostenlos. Um eine Spende wird gebeten.