BERLIN. In Deutschland leiden immer mehr Menschen unter Einsamkeit. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP hervor. Wie die Rheinische Post (RP) berichtet nahm die Einsamkeitsquote bei den 45- bis 84-Jährigen von 2011 bis 2017 um 15 Prozent zu. Experten warnen vor krankmachender Einsamkeit und fordern deshalb eine Expertenkommission.
In einzelnen Altersgruppen sei die Quote sogar um fast 60 Prozent gewachsen. Demnach hat jeder vierte Jugendliche angegeben, dass er sich manchmal oder selten einsam fühle. Mit Verweis auf wissenschaftliche Studien kommt die Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass „insbesondere soziale Isolation Auftreten und Verlauf chronischer Krankheiten ungünstig beeinflusst“ und mit erhöhter Sterblichkeit verbunden sei. So wirke sich die Einsamkeit auf u.a. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie psychische Erkrankungen und Demenz aus.
Dafür forderte FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann eine Expertenkommission, wie die RP weiter berichtet. Dazu gehörten innovative Wohn- und Mobilitätskonzepte sowie die Förderung von Gesundheitskompetenz.
In ihrer Antwort verweist die Bundesregierung auf das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus, für das bis 2020 jährlich 17,5 Millionen Euro bereitstünden.
Laut einer finnischen Studie von 2012 ist die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 7 Jahren eine Depression zu bekommen, bei Alleinlebenden um nahezu 80 Prozent erhöht.