„Islamistischer“ Terror und die Verantwortung der Muslime

August 25, 2024
Bild: Mike Chai
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Zu allererst möchte ich sagen, dass ich die abscheuliche Messerattacke in Solingen, die zu dem Tod von drei Menschen geführt hat und dazu geführt hat, dass fünf Personen schwer verletzt wurden, auf das schärfste verurteile. Ich möchte betonen: So lange Menschen, die die Liebe und den Frieden schätzen, zusammenhalten, so lange werden blutrünstige Mörder ihre abscheulichen Ziele nicht erreichen. Den Familien der Verstorbenen möchte ich mein Beileid aussprechen und den Verwundeten wünsche ich schnelle und gute Genesung.

Es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass Mörder, die im Namen des Islam terroristische Anschläge ausüben, auch und vor allem dem Islam und den Muslimen schaden. Die Muslime sollten sich dessen bewusst werden und auf jeder erdenklichen Plattform mit ihren Worten und Taten Ihre Abneigung gegenüber terroristischen Aktivitäten offen und deutlich artikulieren und jede Art von Terrorismus verurteilen.

Noch wichtiger ist, das Muslime sich folgende Fragen stellen: „Warum wurde der Islam zu so einer beängstigenden Religion auf dieser Welt? Warum wurden Muslime zu so einer beängstigenden Gruppe weltweit? Wird der Islam falsch gelehrt, so dass Mörder die behaupten muslimisch zu sein terroristische Anschläge ausüben, unschuldigen Menschen schaden? Wie kann man diesen Prozess aufhalten, der alle Muslime zu potentiellen Schuldigen macht?“.

Statt Mystikern und Herzensmenschen zu folgen wie Mevlânâ Dschelaleddin Rûmî, dem heiligen Hadschi Baktāsch Veli und Yunus Emre, die zu Lebzeiten Menschen aus 72 Ethnien unterstützten und die immer wieder an „Liebe“ und „Toleranz“ erinnerten, wird salafistisch-radikalen Personen gefolgt, die angeben Denker zu sein. Dies macht die Muslime zu der meist gehassten Gruppe auf der Welt. Worte und Taten, die Gefühle wie Hass und Groll mobilisieren, die Feindseligkeit und Gefährlichkeit mobilisieren, stehen diametral gegenüber dem Ideal des Propheten Muhammad, der sagte, dass Muslime Personen sind, vor deren Worten und Taten die Menschen sicher sind. 

Die Muslime sollten dringend Wege und Methoden recherchieren, die die Liebe zu Allah und die Liebe zum Menschen zur Basis der Religion machen, genauso wie in dem Buch „Islam, l’autre Visage“ der Wissenschaftlerin und Maulawi Muslimin Eva de Vitray Meyerovitch empfohlen wird. Die Religionsvermittlung muss erneuert werden, damit die religiöse Erziehung und Bildung Antworten auf die Probleme der Wahrnehmung von Religion und Religiosität, sowie auf die Fragen des Zeitgeistes geben kann und die sozialen Bedürfnisse stillen kann. 

Statt der Gebetsbuch und Scharia orientierten Lehre und Vermittlung, sollte wie in dem Buch von Frithjof Schuon „Sufism. Veil and Quintessence“ (auf deutsch „Schale und Quintessenz“) vorgeschlagen, eine Lehre und ein Vermittlung auf Basis der Quintessenz angestrebt werden. Wenn Muslime die Existenz Gottes auf der Ebene der Wahrheit begreifen und empfinden, dann werden alle Gegenstände und Personen als Offenbarungen Gottes betrachtet und die Achtung vor der Schöpfung muss auf diese Weise gelernt werden. Statt haften zu bleiben an der Härte der Schale, müssen sie sich des Reichtums der Quintessenz bewusst werden, die frommen Gefühle und Empfindungen erfahren. Der Philosoph und Mystiker Muhyī d-Dīn Ibn ʿArabī erzählt in seiner „Abhandlung über die Liebe“ von den Empfindungen der göttlichen Liebe, diese bringen die Herzen zu voller Reife und müssen kennengelernt werden. 

Die Muslime müssen dringend eine Antwort darauf finden, wie sie von einer vorbildlichen Zivilisation, die von Bagdad bis Istanbul, von Andalusien bis Sizilien zivilisatorische Errungenschaften in den Bereichen der Wissenschaften, der Kultur und der Kunst hinterlassen hat, wie sie Sigrid Hunke in seinem Buch „Allahs Sonne über dem Abendland. Unser arabisches Erbe“ erzählt, so weit gefallen ist, dass sie zu einer dunklen Wolke geworden ist, die über den Menschen schwebt. Dies sind Fragen für die zu gründende Institute und Forschungsstellen Antworten finden können, die im praktischen Leben umsetzbar sind. 

Die Muslime werden aus der Weltgeschichte verschwinden, wenn sie nicht schleunigst den Syrien und den Irak zu einem Zentrum der göttlichen Liebe wandeln, wie sie Muhyī d-Dīn Ibn ʿArabī und Hüseyin Hallac vermitteln und wenn sie nicht schleunigst den Afghanistan und die Türkei zu einem Zentrum der göttlichen Liebe wandeln, wie sie Mevlânâ Dschelaleddin Rûmî und der heilige Hadschi Baktāsch Veli vermitteln, ähnlich wie der Sema Tanz und die Semah Gesänge und wenn sie nicht wie Avicenna, Abū l-Walīd ibn Ruschd, Al-Fārābī, Al-Bīrūnī und Al-Chwarizmi Vorreiterinnen in den Wissenschaften und der Philosophie hervorbringen, um der Menschheit ein Licht des Wissens zu bieten. 

Alle Muslime müssen dringend in all ihren Worten und Taten die Bedeutung des Slogans: „Ein Muslime kann kein Terrorist sein, ein Terrorist kann niemals ein Muslime sein“, zu einem Aktionsplan umwandeln. Die anderen Mitmenschen sollten — wenn sie eine Welt möchten, die fern ist von Blut und Tränen — die Muslime in diesem Bestreben unterstützen. Insbesondere sollten wir uns bewusst sein, dass Menschen, die das Gesellschaftsmodell der mehrkulturellen und pluralistischen Demokratie verinnerlicht haben, nur in demokratischen Ländern leben können und daher sollte die Demokratisierung in den islamischen Ländern absolut unterstützt werden. 

Bei der Entstehung des aktuellen Images der Muslime in der Welt spielen natürlich auch die Führer der Länder mit überwiegend muslimischer Bevölkerung eine große Rolle. Autoritäre Regime, die nicht davor zurückschrecken, Gewalt gegen ihre Untertanen anzuwenden, ihre Bevölkerung in Armut und Mangel zu halten, während sie selbst im Luxus und Komfort leben, und sie bei jeder Gelegenheit zu bestrafen, haben ebenfalls negative Auswirkungen auf die Muslime. Ähnlich wie Eltern, die Gewalt gegen ihre Kinder anwenden und sie schlagen, wodurch die Kinder wiederum Gewalt gegen ihre Freunde auf der Straße oder in der Schule anwenden, führen Regierungen, die ihre Bevölkerung mit Mitgefühl und Barmherzigkeit behandeln sollten, wenn sie zu unterdrückerischen Diktaturen werden, dazu, dass Individuen, die Gewalt als Verhaltensweise erlernen, diese rohe Gewalt innerhalb oder außerhalb des Landes fortsetzen. Das wohl beste Beispiel dafür sind Länder wie Afghanistan, die Türkei, Ägypten, Syrien und Saudi-Arabien sowie andere islamische Länder.

In den Zeiten, als die islamische Zivilisation auf ihrem Höhepunkt war, prahlten die Herrscher damit, Observatorien, Bibliotheken, Krankenhäuser oder Medresen (Universitäten) zu errichten. Die heutigen Diktatoren hingegen prahlen damit, riesige Gefängnisse für ihre Völker und prächtige Paläste für sich selbst zu bauen. Die Regierten, die in Elend und Unwissenheit leben, zögern nicht, sich gegenseitig zu entfremden und zu polarisieren und sowohl das Blut ihrer Mitmenschen als auch das derjenigen, die nicht wie sie glauben, zu vergießen.

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4 Comments

  1. Alle Muslime müssen dringend in all ihren Worten und Taten die Bedeutung des Slogans: „Ein Muslime kann kein Terrorist sein, ein Terrorist kann niemals ein Muslime sein“, zu einem Aktionsplan umwandeln.

  2. Das Gleiche: Ein Muslime kann kein Terrorist sein, ein Terrorist kann niemals bein Muslime sein.
    Unser Beispiel ist und sollbder Prophet Muhammed (sav).

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