Keukenhof, der schönste Frühlingspark der Welt

April 4, 2022
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Die Blumenausstellung Keukenhof öffnete am 24. März 2022 zum 73. Mal ihre Tore. Während der achtwöchigen Öffnungszeit werden zwischen 700.000 und 1 Million Besucher aus der ganzen Welt erwartet. Im ersten Jahr nach der Schließung aufgrund von Covid werden es voraussichtlich die Hälfte bis zwei Drittel der Besucherzahl von 2019 sein. Damit leistet der Keukenhof einen wichtigen Beitrag zum Tourismus- und Blumensektor in den Niederlanden.

2020 und 2021 waren besondere Jahre für den Keukenhof. Wegen der Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus konnten Besucher den Park nicht besuchen. Der Keukenhof war „virtuell“ geöffnet und bot den Menschen schöne Videos und Fotos.

Das Landgut Keutenhof

Der Keukenhof ist das internationale und unabhängige Schaufenster des niederländischen Blumenzuchtsektors, mit dem Schwerpunkt auf Blumenzwiebeln. Die 32 Hektar große Blumenausstellung ist Teil des 240 Hektar großen Landguts Keukenhof, zu dem 16 nationale Denkmäler gehören. Das Schloss Keukenhof wurde 1641 erbaut. 

Der Keukenhof für „den Sektor“

Keukenhof ist die Plattform des niederländischen Blumenzuchtsektors. Sie bietet den Ausstellern und den Teilnehmern der Blumenausstellungen ein prächtiges Schaufenster ihrer Blumenzwiebelprodukte, Blumen und Pflanzen. Der Park wird jedes Jahr neu gestaltet. Der Gartenarchitekt vom Keukenhof lässt sich von Mode-Trends inspirieren und bezieht die Wünsche der Züchter in die Gestaltung mit ein. So erhalten die Besucher neue Ideen, die sie auch Zuhause umsetzen können. Auch bei den Blumenausstellungen setzen die Arrangeure die neuesten Trends um. Auf diese Weise verstärken sich der Keukenhof und die Züchter gegenseitig. Fotos vom Keukenhof gehen um die ganze Welt und erreichen Millionen von Verbrauchern. Auch die internationale Presse berichtet gerne über die Schönheit des Keukenhofs.

Von den Besuchern haben 15 % einen beruflichen Bezug zum Blumensektor. Für die Züchter werden regelmäßig Fachveranstaltungen organisiert. Der Keukenhof ist ein geeigneter Treffpunkt für Geschäftskontakte und unterhält ausgezeichnete Beziehungen zu allen relevanten Branchenorganisationen. Der von Zocher entworfene historische Park im englischen Landschaftsstil aus dem Jahr 1857 ist ein Blickfang für die blühenden Blumenzwiebeln. Die Besucher lernen die schönsten und tollsten Bäume, Sträucher, Pflanzen und Schnittblumen kennen.

Vierzig Gärtner des Keukenhofs pflanzen jedes Jahr 7 Millionen Blumenzwiebeln in dem 32 Hektar großen Park. Nach der Saison werden diese wieder aus dem Boden entfernt, so dass im Herbst ein neuer Zyklus der Bepflanzung, Blüte und Rodung beginnen kann. Jedes Jahr wird die Bepflanzung neu gestaltet, um dem Keukenhof ein anderes Aussehen zu verleihen. Insgesamt werden 1.600 Blumenzwiebelarten verwendet, davon 800 Tulpenarten. Diese werden so kombiniert, dass der Park 8 Wochen lang in voller Blüte steht.

Der Keukenhof inspiriert die Besucher mit verschiedenen Gartenstilen, in denen Blumenzwiebeln eine wichtige Rolle spielen. Die verschiedenen Teile des Parks reichen vom englischen Landschaftsgarten bis zum französischen Barockgarten. Andere Teile des Parks bieten überraschende Sichtachsen und spannende Ausblicke, bei denen der alte Baumbestand besonders gut zur Geltung kommt.

Im Naturgarten und im Mühlenwald werden Sträucher und Stauden mit verwilderten Zwiebelpflanzen kombiniert. Der historische Garten konzentriert sich auf historische Sorten, die zum Teil seit vier Jahrhunderten gezüchtet werden. Die blühenden Tulpen führen den Besucher in die Geschichte der Blumenzwiebel ein: wie sie aus den Bergen Asiens in die Niederlande gelangte.

In den Inspirationsgärten erhalten die Besucher Anregungen für ihren eigenen Garten. Hier gibt es unter anderem den Tropical Beach Garten, den Red Romance Garten, den Green Tea Garten, den Cottage Garten und den Reconnection Garten. Für Kinder gibt es im Keukenhof ein Labyrinth, einen Spielplatz und einen Streichelzoo sowie einen Miffy-Spielplatz. Eine informative Schnitzeljagd führt die Kinder zu den schönsten Plätzen im Park.

Die Windmühle im Keukenhof ist mehr als ein Jahrhundert alt. Sie wurde 1892 in Groningen gebaut und diente als Poldermühle. Im Jahr 1957 kaufte die Holland America Line die Windmühle und schenkte sie dem Keukenhof. Der Keukenhof verfügt auch über eine wunderschöne Skulpturensammlung mit etwa 100 Werken, die sich durch eine große Vielfalt an Stilen auszeichnet.

Professionelle Blumenarrangeure sorgen in den drei Pavillons für prächtige Blumenausstellungen. 600 Züchter und Handelsunternehmen stellen ihre schönsten Blumen und Pflanzen für diese Ausstellungen zur Verfügung. Dies bietet eine ausgezeichnete Plattform, um auch Rosen, Orchideen und all die anderen Blumen zu präsentieren, für die die Niederlande so berühmt sind. Für die PR ist dies ebenfalls von großer Bedeutung. Rund um diese Blumenausstellungen werden viele Branchentreffen organisiert, bei denen sich Fachkollegen treffen und gegenseitig inspirieren.

Touristische Bedeutung

Der Keukenhof ist eine Ikone für den Blumenzuchtsektor, für die Blumenzwiebelregion und für die Niederlande und leistet einen wichtigen Beitrag zum Image des Landes. Jedes Jahr besuchen viele internationale Touristen vor allem die niederländischen Ikonen: Tulpen, Windmühlen, Rembrandt und die Grachten von Amsterdam. Diese typisch niederländischen Ikonen erzählen die Geschichte der Niederlande. Der Keukenhof arbeitet mit wichtigen touristischen Partnern zusammen, um Holland auf positive Weise zu fördern. Der Keukenhof ist für den Tourismus in den Niederlanden von außerordentlicher Bedeutung und empfängt jährlich über 1 Million Besucher aus mehr als 100 Ländern. 80 % der Besucher kommen aus dem Ausland. Die wichtigsten Herkunftsländer sind Deutschland, die Vereinigten Staaten, Frankreich, das Vereinigte Königreich und China. Die Anziehungskraft des Keukenhofs ist nicht nur für den eigenen Sektor von Bedeutung, sondern auch für die Gastronomie, den Einzelhandel, das Hotelgewerbe, Transportunternehmen, Museen und andere Attraktionen und Veranstaltungen.

Thema Keukenhof 2022: Flower Classics

Blumenklassiker ist das diesjährige Thema des Keukenhofs. Blumen sind für die Menschen von großer Bedeutung: Sie sind Teil unseres Lebens und das schon seit Jahrhunderten. Als klassische Symbole begegnen uns Blumen in Kunst, Architektur und Design. Die Rose ist das Symbol der Liebe und die Tulpe des neuen Frühlings! Im Keukenhof bringen wir diese Klassiker zusammen; mit der Tulpe als strahlendem Mittelpunkt!

Das Thema kommt unter anderem durch unsere Zusammenarbeit mit dem Mauritshuis im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums zum Ausdruck. Im Keukenhof werden wir in Zusammenarbeit mit dem Mauritshuis den so genannten unmöglichen Strauß mit Blumen, die zu verschiedenen Jahreszeiten blühen, darstellen, der auf vielen berühmten Stillleben des 17. Jahrhunderts so oft verewigt wurde.

Die Geschichte des Keukenhofs

Der Keukenhof geht auf die Initiative einiger Blumenzwiebelzüchter zurück, die ein Schaufenster für ihre Produkte schaffen wollten. Für ihre Ausstellung im Jahr 1949 wählten sie einen idealen Ort: den Garten des Schlosses Keukenhof.

Jacoba van Beieren ist seit vielen Jahren die Gastgeberin des Keukenhofs. Im fünfzehnten Jahrhundert war sie Eigentümerin des Geländes, auf dem sich heute der Keukenhof befindet. Damals aber war es noch unberührte Natur, die zur Jagd und zum Sammeln von Kräutern für die Küche von Schloss Teylingen genutzt wurde. Daher stammt auch der Name Keukenhof.

Gräfin Jacoba von Bayern wurde 1401 geboren und starb 1436. Sie regierte Holland, Seeland und Hennegau von 1417 bis 1433. Das Leben der etwas turbulenten Frau, die viermal heiratete, einige Jahre im Gefängnis verbrachte und eine Zeit lang in England lebte, lässt sich wohl am besten mit den Worten „Niemals ein langweiliger Moment“ beschreiben. Kriege zu führen scheint eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen gewesen zu sein – dabei verschonte sie sogar ihre früheren Ehemänner nicht. Im Jahr 1433 musste sie auf alle ihre Grafschaften verzichten.

Sie zog sich zurück und starb im Alter von nur 35 Jahren an Tuberkulose im Schloss Teylingen, nicht weit vom Keukenhof entfernt. Nach dem Tod der Gräfin Jacoba von Bayern im Jahr 1436 gelangte ihr umfangreicher Besitz in die Hände wohlhabender Kaufmannsfamilien, darunter Baron und Baronin Van Pallandt. Sie beauftragten die Landschaftsarchitekten Zocher, die auch für den Vondelpark und die Gärten von Schloss Soestdijk verantwortlich waren, mit der Gestaltung des Gartens um das Schloss. Ihr englischer Landschaftsgarten von 1857 ist noch heute die Grundlage des heutigen Keukenhof-Parks. 

Wissenswertes über den Keukenhof

• Der schönste Frühlingspark der Welt ist 8 Wochen im Jahr geöffnet

• Der Keukenhof empfing 2019 1,5 Millionen Besucher, von denen 80 % aus dem Ausland kamen

• Aufgrund der Covid-19-Maßnahmen konnten in den Jahre 2020 und 2021 keine Besucher den Keukenhof besuchen.

• Der Park ist 32 Hektar groß; das gesamte Keukenhof-Gelände einschließlich des Schlosses Keukenhof ist 240 Hektar groß und verfügt über 15 nationale Denkmäler.

• 7 Millionen Blumenzwiebeln werden jedes Jahr in mehr als 1600 Sorten gepflanzt

• Die Blumenzwiebeln werden von fast 100 Hoflieferanten geliefert

• Jährlich werden mehr als 7.000 Kilo einjährige Grassamen ausgesät

• Insgesamt führen 15 Kilometer Wanderwege durch den Keukenhof.

• Im Keukenhof gibt es mehr als 2.500 Bäume in mehr als 100 verschiedenen Arten

• Der Keukenhof bietet ca. 100 Kunstobjekte von verschiedenen Künstlern.

• Im historischen Garten blühen authentische Tulpen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die die Entwicklung von 400 Jahren Tulpenzucht in den Niederlanden veranschaulichen.

• 6 Inspirationsgärten bieten Gartenideen und Tipps für den Verbraucher

• In der Umgebung des Keukenhofs können verschiedene Radtouren unternommen werden

• Elektrisch betriebene Flüsterboote fahren auf den Kanälen zwischen den Blumenzwiebelfeldern rund um den Keukenhof

• Die Windmühle aus dem Jahr 1892 steht seit 1957 im Keukenhof.

• Carolus Clusius brachte 1592 die ersten Tulpen in die Niederlande

• Um 1865 wurde der ursprüngliche Parkentwurf von Vater und Sohn Zocher, Gartenarchitekten aus Haarlem, erstellt.

• 1949 entwickelte eine Gruppe von Blumenzwiebelzüchtern und -exporteuren die Idee einer Ausstellung als Schaufenster für den Blumenzwiebelberuf.

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